Hallo in die Runde!

Wir sind ja sehr kurzentschlossen zum Brüderchen gekommen. Unmittelbar vor dem Urlaub spendierte ich ihm noch neue Reifen und dann ging's auch schon los. Wir wohnen unweit der französischen Grenze und so waren wir schnell auf der Autobahn Richtung Süden. Nähe Lyon, genauer St. Genis Laval, übernachteten wir auf dem Camping les Barolles. Nach nur 20 Minuten stand das Brüderchen, die Betten waren gemacht und wir genossen ein kühles Getränk, was bei 35°C auch durchaus angebracht war. Früh am nächsten Morgen sah es nach Gewitter aus. Wir beeilten uns und waren eine dreiviertel Stunde nach dem Aufstehen wieder auf der Piste. Dann begann es zu regnen, zu schütten wie aus Kübeln. Eine ganze Stunde fuhren wir durch diese Sintflut. Nach einer weiteren Stunde hatten wir nochmals solch ein Gewittergebiet, zu dessen Durchquerung wir eine gute halbe Stunde brauchten. Ich dachte mit gemischten Gefühlen an die möglicherweise mürben Dichtungen der Deckel vom Brüderchen. Im wieder sonnigen Spanien (Camping Cypsela, Pals, Costa Brava) angekommen dann der bange Blick ins Brüderchen: Eine etwa handflächengroße nasse Stelle am Boden des Brüderchens, Deichselseite ziemlich in der Mitte. Alles andere blieb trocken. Zum Glück lag dort nichts, was nässeempfindlich war, denn zur Erhöhung der Stützlast hatte ich dort die Gasflasche (CampinGaz R907) und die Kiste mit den Heringen, die uns auch als Eintrittsstufe dient, abgestellt. Hier bauten wir mit Vorzelt auf, bei welchem wir die Front zwar einzippten, aber komplett aufrollten. So standen Kühlbox, Küchenschrank, Tisch und Stühle nicht unter freiem Himmel, bzw. Pinien (und genau die über uns wurde von Tauben als Schlafplatz genutzt...)


Wir verbrachten wunderbare 13 Tage dort. Zum Wandern (es gibt an der Costa Brava phantastische Wanderwege) war es uns zu heiß. Das Meer lockte uns viel mehr. Ein wenig Kultur: das Schloss, das Salvator Dalí seiner über alles geliebten Gala in Pubol kaufte. Die römischen und griechischen Ausgrabungen in Empúries. Die iberischen Ausgrabungen in Ullastret. Alles sehr sehenswert. Und immer wieder zum Strand. Der vom Campingplatz per Shuttlebus erreichbare Platja de Pals war uns zu überlaufen. Ebenso L'Estartit. Besser war der Strand in Torroella de Montgrí, genauer in Mas Pinel. Der war nicht so überlaufen. Wenn wir vor- oder nachmittags am Strand waren, waren wir abends aber wieder reichlich von der Sonne aufgeheizt. Dann ging es noch in den Pool auf dem CP. So viel Geplantsche hatte ich seit Jahren nicht mehr!

Viel zu früh mussten wir uns wieder auf den Heimweg machen. Rückfahrt in umgekehrter Reihenfolge und wieder Zwischenübernachtung auf Camping les Barolles. Hier beschleunigten wir den Abbau am nächsten Morgen nochmals, denn wir hatten einen extrem lauten Stellplatz an einer Straßenecke. Gefühlt sind uns Autos und Motorräder mitten durch's Brüderchen gefahren. Die Nachtruhe war nur kurz! Um 06:00h standen wir auf, Toilette, waschen, Müll entsorgen, Abbau und um 06:39h waren wir wieder auf dem Weg. Frühstück auf einem Rastplatz der Autobahn. Dort war es ruhiger als auf dem CP!

Fazit: Auch wenn uns einige Bekannte (z.T. aus anderen Campingforen) belächelt hatten, weil wir ein "Downgrade" von dem komfortablen Eriba Touring auf ein 3x so altes Scholz Brüderchen vornahmen - für uns hat's gepasst! Wir haben nichts vermisst (ok, wenn es mal in kühlere Gefilde geht, könnten wir die Heizung vermissen), waren schneller mit dem Auf- und Abbau und was das allerbeste ist: Wir haben einiges an Sprit eingespart! Sowohl früher mit dem Wohnwagen als auch jetzt mit dem Brüderchen wurde und wird nicht gerast. Nun, auch nicht brav mit 80 km/h gefahren. Aber Tempo 88 km/h, 5. Gang und Tempomat. Man fährt entspannt, weil alle anderen schneller sind und vor einem immer freie Bahn ist (Stau mal ausgenommen, was leider auch mal vorkam und den 3,9-l-Verbrauchsschnitt wieder versaut hat).

Eine Erkenntnis: Wir hatten insgesamt 3 Regenschauer in Spanien. Als ich nach dem ersten am nächsten Morgen das Zelt von außen betrachtete, sah ich, dass das Wasser noch nahezu überall vom Zeltdach abperlte. Der ca. 50 Jahre alte Zeltstoff ist echt von guter Qualität, auch wenn es nach der Rückkehr ein paar weitere Reparaturen gibt.

Und eine letzte Erkenntnis: Die Staukästen fassen unsere Garderobe für 2 Wochen und das komplette Bettzeug (keine Schlafsäcke, aber zusätzliche Bettauflagen und Spannbettlaken). Auf dem Heimweg war die ehemals frische Wäsche in Wäschesäcke verpackt an gleicher Stelle untergebracht. Das Vorzelt nebst Gestänge und alles, was dort hinein kommt, transportierten wir im Kofferraum des Astra mit umgeklappter Rücksitzlehne.

Am Ende des Urlaubs habe ich ein paar Fragen technischer Natur - aber nicht mehr heute. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut

Viele Grüße, Stephan

Hallo Hans-Albrecht,

ich vermute die Eintrittstelle des Wassers an dem Übergang der Wand über der Deichsel zu den Deckeln.
Daran will ich aber gar nichts ändern. Solche Regengüsse sind wohl eher selten, bzw wir sind eher selten bei solchen Regengüssen mit dem Brüderchen auf der Fahrt.

Viele Grüße, Stephan

Ahoi!
Alternativ und quasi "uninvasiv" geht das mit einem wasserdichten Streifen über die trennfuge der zugeklappten Deckel...z.B. ein Stück Plane mit ca. 2200 x 300 mm, das Ihr vorne und hinten an den Pilzen (wo im aufgeklappten Zustand das Dach eingehängt wird, bzw. wo dessen Spanneinen befestigt werden) befestigt mit Gummis o.Ä.....
schlimmstenfalls könnten so Scheuerstellen entstehen wo es aufliegt - eben auch jenachdem was Ihr nehmt...

Beste Grüße aus dem Hochschwarzwald!

Hallo Armin,

ich konnte es nicht so recht beschreiben, wo ich die Wassereintrittsstelle vermute. Hier habe ich es mal als grüne (zittrige) Linie eingezeichnet:

Die Deckel sind in Längsrichtung völlig dicht.

Viele Grüße
Stephan